Mittwoch, 23. November 2011, 19 Uhr, Kölner Karnevalsmuseum:

„Kölle Alaaf unterm Hakenkreuz.
Karneval zwischen Unterhaltung und Propaganda“

Ein Lichtbildvortrag von Marcus Leifeld, mit künstlerischen Beiträgen von Philipp Oebel

Anfang der 1930er Jahre war Köln geprägt von wirtschaftlicher Not und gesellschaftlicher Zerrissenheit. Vor diesem Hintergrund erkannten die Nationalsozialisten die Bedeutung des Karnevalsfestes. Mit der Neubelebung des Festtreibens konnten sie einen Wirtschaftsaufschwung suggerieren, Bedürfnisse der Menschen nach ausgelassener Unterhaltung befriedigen und gleichzeitig dem Ausland ein friedfertiges Deutschland präsentieren.

Daneben dienten die Büttenreden, Lieder und Motivwagen im Rosenmontagszug vor allem ab 1936 dazu, nationalsozialistisches Gedankengut unterschwellig zu transportieren. Gerade die Lieder und Büttenreden dieser Zeit, die im Rahmen des Vortrages live vorgetragen werden, dokumentieren die ganze Spannbreite im Karneval von Unterhaltung, über vereinzelte regimekritische Reden bis hin zum aggressiven Antisemitismus.
 
Marcus Leifeld, Jg. 1968, Historiker und Publizist zum Thema Karneval. Philipp Oebel, ein kölscher Krätzjessänger der guten alten Schule, immer für Unerwartetes gut.

Ort: Kölner Karnevalsmuseum, Maarweg 134-136, 50825 Köln
Eintritt: 7,50 Euro, erm. 5 Euro


TEXT: Festkomitee Kölner Karneval von 1823